DSC_9385 banner

80 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges

Kennst du schon die Geschichte der Nüdlinger Schulkreuze?

Im Jahr 1941 ordnete der Landrat von Bad Kissingen die Entfernung der Kruzifixe aus den Klassenzimmern der Volksschule in Nüdlingen an. 

Dies geschah auf Grundlage der NS-Ideologie, die religiöse Symbole aus öffentlichen Einrichtungen verbannen wollte. Die Maßnahme sorgte für erheblichen Widerstand in der Dorfbevölkerung insbesondere unter den Frauen. 

Am 24. August 1941 versammelten sich die Einwohner in der Kirche zu einer Messe als Zeichen der Trauer. Anschließend forderten Männer beim Bürgermeister die Rückgabe der Kreuze. Der Bürgermeister, der selbst in einer schwierigen Lage war erklärte, er werde es 
dulden, wenn neue Kreuze in den Klassenzimmern aufgehängt würden – jedoch durfte die Obrigkeit davon nichts erfahren. 

Die Bevölkerung war mit dieser inoffiziellen Lösung nicht zufrieden. Frauen verweigerten ihre Kinder in die Schule zu schicken so lange keine Kreuze aufgehängt waren. Schließlich beschlossen die Nüdlinger selbst neue Kreuze in Bad Kissingen zu kaufen und sie von einem 
örtlichen Priester segnen zu lassen. Nach Rückkehr hängten sie die Kreuze eigenhändig wieder auf, begleitet von einer Messe in der Kirche. 

Die Regierung drohte mit Strafen, doch der Widerstand der Bevölkerung hatte Erfolg: Die Schulkreuze blieben hängen. 

Die mutige Aktion der Nüdlinger Frauen und Männer wurde zum Symbol des Protests gegen die nationalsozialistische Unterdrückung des Glaubens. 

Hier finden Sie den ausführlicher Bericht zum Nachlesen

Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg.

Ein Ereignis, das unermessliches Leid und Zerstörung über die Welt brachte. Auch unsere Gemeinden Nüdlingen und Haard waren betroffen. In Nüdlingen gab es kaum Kriegsschäden, lediglich der lange Schornstein der alten Ziegelei wurde von einer Granate getroffen und zerstört, Haard hingegen erlebte größere Zerstörungen. Viele Familien verloren Angehörige und der Alltag war geprägt von Unsicherheit und Mangel.

Mit dem Kriegsende begann jedoch auch eine neue Zeit des Wiederaufbaus und der Hoffnung. Die Menschen standen vor der Herausforderung, ihr Leben neu zu ordnen und ihre Gemeinde aus den Trümmern wieder aufzubauen. Kulturelle Veranstaltungen wie Theater, Musik und Literatur spielten eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung der Erlebnisse und der Rückkehr zur Normalität.

Heute, achtzig Jahre später, blicken wir zurück auf diese bewegte Geschichte. Wir erinnern uns an das Leid und die Opfer, aber auch an die Kraft und den Zusammenhalt, mit dem die Menschen nach vorne blickten. Der Zweite Weltkrieg hat unsere Region und ihre Bewohner nachhaltig geprägt, und seine Spuren sind bis heute sichtbar.

Erfahren Sie in unserem ausführlichen Bericht mehr über die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges in Nüdlingen und Haard, tauchen Sie ein in die Geschichte unserer Gemeinde.

Hier geht's zum vollständigen Bericht vom 8. Mai 1945
 

Das Offiziersgrab von Oberfeldwebel Karl Kluh

Auf dem Haarder Friedhof erinnert ein gepflegtes Grab an Oberfeldwebel Karl Kluh, einen der letzten Kriegstoten der Region. Kluh wurde am 27. Juli 1912 geboren und fiel am 8. April 1945 – nur wenige Tage vor Kriegsende – bei einem Versuch, mit einer Panzerfaust die vorrückenden US-Truppen aufzuhalten. Er starb in der Gartenstraße nahe der alten Schmiede.

Sein Grab ist nicht nur ein Ort der Erinnerung an einen gefallenen Soldaten, sondern auch ein stilles Mahnmal für die tragischen Folgen des Krieges. Es steht für viele ähnliche Schicksale und ruft uns den Wert von Frieden und Versöhnung ins Bewusstsein.

Hier finden Sie den ausführlicher Bericht zum Nachlesen


 

Haard in den letzten Kriegstagen

Zeitzeugin Rosa Münz berichtet vom 8. April 1945

Wie war es, als der Krieg direkt vor der eigenen Haustür endete?
Die Haarder Lehrerin Rosa Münz hat wenige Monate nach Kriegsende aufgeschrieben, was sie selbst miterlebte – und was ihr Dorf in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs durchlitt:
Tiefflieger, Bomben, Panik.
Ein toter Soldat im Ort, zerstörte Häuser, Flüchtlinge – aber auch: das Überleben. Und die Hoffnung auf Frieden.
Ein seltenes, eindrucksvolles Dokument – das zeigt, wie sich das Kriegsende für eine kleine Gemeinde wie Haard anfühlte.

Hier finden Sie den vollständigen Bericht von Rosa Münz (bereitgestellt von Ewald Kiesel).



80 Jahre Kriegsende – Erinnerung, die mahnt. Hoffnung, die bleibt.

8. Mai 1945 – Das Ende des Zweiten Weltkrieges, der Beginn des Friedens.
Zum 80. Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation erinnerten wir mit einer Artikelreihe an die Ereignisse und Auswirkungen des Krieges vor Ort. Der Zweite Weltkrieg brachte unermessliches Leid, Tod und Zerstörung – auch über Nüdlingen und Haard. Die Erinnerungen daran dürfen niemals verblassen. Heute erscheint der letzte Beitrag dieser Reihe.

80 Jahre sind seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vergangen. Millionen Opfer, zerstörte Städte und tiefe Wunden bestimmten das Bild jener Zeit. Gleichzeitig wuchs mit dem Kriegsende das Bedürfnis nach Frieden, Neubeginn und Versöhnung.

Auch in unserer Gemeinde hinterließ der Krieg deutliche Spuren: Trauer um Gefallene und Vermisste, zerstörte Hoffnungen, aber auch den festen Willen zum Wiederaufbau. Gedenktafeln in der Haarder Kirche, in der Sebastiani-Kapelle und an der Friedenskapelle am Osterberg erinnern bis heute an die Kriegsjahre und deren Folgen.

Ein besonderes Symbol ist die Friedenskapelle, die 1958 durch das Engagement der Heimkehrer, des Ortspfarrers und der Bürgerschaft errichtet wurde. Sie steht bis heute für Frieden, Zusammenhalt und die Mahnung, aus der Geschichte zu lernen.

💬 „Nach dem Krieg gab es nichts, außer Elend – egal wo man hinsah.“
Zeitzeugenberichte, Mahnmale und Orte des Gedenkens helfen uns, das Geschehene nicht zu vergessen – gerade im Jubiläumsjahr 2025.

📄 Den vollständigen Beitrag mit weiteren Bildern und Hintergrundinformationen finden Sie hier.

 

zurück